Im September 2010 machten wir uns auf den Weg, um ein neues Reiseziel zu erkunden,

Die Pyrenäen

Wir packten also unser Wohnmobil, luden die Motorräder auf den Anhänger und

fuhren am Sonntag den 12.09.2010 gegen 14:00 Uhr bei regnerischem Wetter los.

Unser erstes Etappenziel sollte zwischen Nancy und Dijon liegen und so erreichten wir

gegen 18:30 Uhr den Stellplatz in dem französischen Örtchen "Toul".

Wer sich die Fotos in einer Diashow anschauen möchte klickt bitte hier

Mittlerweile hatte sich der Himmel aufgetan und das Abendrot der untergehenden Sonne tauchte die

restlichen Wolkenfelder, zu unserer Begrüßung, in ein unwirkliches, rot und gelb leuchtendes Flammenmeer.

 Wir machten am Abend noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort, bevor wir uns dann schlafen legten.

Der Stellplatz von Toul ist recht neu, aber auch sehr unruhig. Neben dem Platz verläuft eine gut frequentierte Straße

und so mussten wir mit unseren Ohrstöpseln schlafen gehen.

Am nächsten Morgen ging dann es bei sonnigem Wetter und auf der "Rue de Soleil" weiter in Richtung Süden.

Unser erster Anlaufpunkt in den Pyrenäen sollte der Campingplatz in dem Bergdörfchen Vernet le Bains,

im Bezirk Languedoc Roussillion, sein.

Der Campingplatz ist nicht allzu groß und man wird von dem Betreiber sehr freundlich aufgenommen.

Die Parzellen sind von der Größe her ausreichend und es gibt einen kleinen, gepflegten Naturpool,

der von einem Gebirgsbach gespeist wird. Hier haben wir unser erstes Basislager für die kommenden Tage aufgeschlagen.

Am Abend, bei einem roten Sonnenuntergang, leuchtete über uns das Massiv des Pic du Canigou und wir besprachen,

was wir am nächsten Tag unternehmen wollen.

Da wir von der Fahrerei der letzten beiden Tage ziemlich ausgepowert waren, beschlossen wir, dass wir uns am

nächsten Tag nur die nähere Umgebung anschauen, und uns erst einmal mit den Motorrädern einfahren wollen.

Wir planten, dass wir fürs erste noch nicht die Schotterpisten des Massiv Canigou befahren werden,

sondern Orte wie "Vernet le Bains", "Villefranche de Conflent" und "Prades" anschauen wollen.

Wer allerdings schon einmal eine Bergtour mit mit einem Geländemotorrad gemacht hat und so leidenschaftlich

gerne auf dem Zweirad in den Bergen herum kraxelt, wie wir Beiden das tun, der kann sich schon denken,

dass solch ein Vorsatz nicht sehr lange stand hält.

 

14.09.2010

Schon gar nicht, wenn man eines der schönsten Gebirge direkt vor der Nase hat.

Und so fanden wir uns am nächsten Tag auch sehr schnell auf den ersten staubigen Schotterwegen wieder

und ehe wir uns versehen haben, ging es auch schon bei bis zu 21% Steigungen über Stock und Stein.

Belohnt wurde wir immer wieder mit den schönsten Ausblicken, die teilweise bis hin zum Mittelmeer reichten.

Die Strecke war schon recht anspruchsvoll, denn es ging um unzählige Kehren und an Felsklippen entlang,

in die man den Weg hinein gesprengt hatte und immer wieder kam man an Stellen vorbei, wo man einfach

anhalten  musste, um den traumhaft schönen Ausblick genießen zu können.

 Am Scheitelpunkt des Passes , in über 2000 Metern Höhe, machten wir dann eine etwas längere Pause

und trafen dort oben einige Wanderer, die den Pass mit dem Auto, von der anderen Seite her angefahren haben.

Sie waren sehr daran interessiert, wie für uns die strapaziöse Fahrt mit den Motorräder dort hinauf gewesen ist,

zumal Gitte ja schließlich eine Frau sei.

Die Abfahrt war dann viel einfacher und wir genossen die tolle Landschaft. Hier wurde uns auch das erste Mal klar,

dass hinter jeder Ecke und hinter jedem Strauch eine Kuh, oder ein Pferd hervortreten kann und dass man  in den Pyrenäen

auf solche Überraschungen immer gefasst sein muss, egal auf welcher Straße, oder auf welchem Weg man gerade unterwegs ist.

 

Am Abend hatten wir dann 80 km geschafft und haben ca. 7 Stunden auf dem Motorrad gesessen.

Allein für die 40 km im Massiv Canigou brauchten wir 4 Stunden.

 

15.09.2010

Am nächsten Morgen ging es als erstes in die alte Stadt Villefranche,

deren wuchtige Stadtmauern und auch die Häuser darin, noch sehr gut erhalten sind.

Überall in den engen Gassen findet man kleine Geschäfte und Speiselokale,

oder aber auch ganz andere kuriose Sehenswürdigkeiten.

Wer möchte denn hier einmal Platz nehmen?

Na denn man Prost!

Über dem Ort liegt die Festungsanlage "Libéria".

 Unser nächstes Ziel sollten die Sandstein-Orgelpfeifen bei Orgues Ille-sur-Tete sein.

Auf dem Fußweg zu den Klippen wurde in mir so manche Erinnerung an Griechenland geweckt.

Es war ein sehr beschaulicher und ruhiger Ort und so machten wir hier erst einmal ein kleines Päuschen.

Die Temperaturen waren mittlerweile auf über 30°C angestiegen.

Jetzt wurde es aber Zeit, dass wir wieder die Nase in den Fahrtwind halten konnten,

denn wir hatten uns ja noch einige Besichtigungsziele ausgesucht.

Nun ging es durch das legendäre Weinanbaugebiet von Languedoc-Roussillion

und die getesteten Trauben schmeckten wirklich gut.

Vorbei an so manch trutzigen Festung, wie z.B. der von Peyrepertuse

zur Schlucht "Gorges de Galamus"

Wer möchte, der kann in diesem kleinen Video von den GS-Motorradreisen.de einen Eindruck bekommen,

wie man die Schlucht vom Motorrad aus sieht.

Die Schlucht ist ca. 1,5 km lang und wird an einigen Stellen bis zu 80m tief.

Weit unten in der Schlucht fließt der Gebirgsbach "Agly", der sich im Laufe von Jahrtausenden den Weg

durch das Gestein ausgewaschen hat. Hier konnten wir eine Gruppe Abenteurer beim "Canyoning" beobachten.

Teilweise konnte man nur noch ihre Stimmen hören, die an den Felswänden widerhallten.

Nach dieser langen Fahrt gab es dann am Abend ein leckeres Pfannengericht.

 

16.09.2010

Der nächste Tag war nicht so sonnig und warm und wir beschlossen, dass wir uns den größten Supermarkt der Welt anschauen werden.

Wir wollten uns das knapp 500 qkm kleine Steuerparadies Andorra anschauen.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an dem Sonnenofen von Odeillo vorbei, in dem mittels Sonnenenergie eine Hitze

von über 3800°C erzeugt werden kann. Das Ganze funktionier ähnlich wie ein Brennglas und man kann

damit ohne weiteres auch Metalle zum schmelzen bringen.

Doch unser Ziel hieß ja Andorra la Vella und bis dorthin waren es noch einige Kilometer

und es waren auch noch einige Passhöhen zu überqueren.

Wir trafen immer wieder auf WoMo-Fahrer, die auch bei den nun niedrigen Temperaturen die hier oben herrschten,

den Passscheitelpunkt als Stellplatz benutzten.

Direkt hinter der Grenze von Andorra bekamen wir nach wenigen hundert Metern dieses Bild zu sehen.

Ich dachte, es handelt sich hier bestimmt um eine Forschungsstation,

an der die Pyrenäen in ca. 2000m Höhe erforscht werden, bzw. das Wetter beobachtet wird.

Doch beim näheren hinschauen stellte sich heraus, dass es sich bei dem großen, bunten Gebäude nicht um die aufeinander

gestellten Container einer Messstation handelte, sondern um ein riesig großes Parkhaus, weshalb auch das große,

blaue  P auf dem Turm prangerte. Mir hat es bei diesem Anblick die Sprache verschlagen und ich kann es

 nicht verstehen, wie man nur um des Kommerzes Willen eine so wunderschöne Landschaft mit solchen Bauwerken verschandeln kann.

Als wir dann weiter in den Ort hinein kamen, konnten wir es noch besser sehen. Hier war alles auf den

steuergünstigen Handel mit Tabakwaren, Spirituosen, Parfümen und sonstigen Waren ausgerichtet.

Diesen Ausblick hatte man, wenn man ein paar Kurven weiter fuhr.

Dann ging es noch an der höchsten Tankstelle Europas vorbei, die hier auf 2407 m über dem Meer,

ihren Brennstoff anbietet, bevor es wieder ins Tal zur Hauptstadt Andorra la Vella geht.

Hier blühen nicht nur Tausende von Blüten, sondern auch der Tourismus und alles ist auf den Wintersport eingestellt.

An jedem Berghang stehen die Skilifte und in den Dörfern reihen sich die Geschäfte aneinander.

In Andorra la Vella ist es tatsächlich wie in einem riesigen Einkaufszentrum. Dadurch, dass das Tal in dem sich die Stadt

befindet so eng ist, wird man sprichwörtlich von den vielen Geschäften und den riesigen Werbetafeln erdrückt.

Wir waren zum Glück in der Mittagszeit dort, als die meisten Geschäfte noch wegen der Pause geschlossen hatten.

Wir konnten uns aber gut ausmalen, wie es zur Hauptgeschäftszeit hier aussehen muss.

Und so entschlossen wir uns dann auch, dass wir uns nach einem wärmenden Kaffee

wieder auf den Weg in Richtung Frankreich machen.

Zum Abschied einen Blick auf das grenzenlose Einkaufszentrum. Ich glaube aber nicht,

dass man uns noch einmal in dieser Stadt antreffen wird.

Und wie es das Schicksal so will, gab es auf dem Weg zum Campingplatz sehr heftige Regenfälle

und wir wurden bis auf die Haut durchnässt.

Aus diesem Grund war dann auch am folgenden Tag das Motorradfahren gestrichen,

denn die gesamte Kleidung musste erst einmal getrocknet werden.

 

17.09.2010

Wir haben uns dann dazu entschlossen, dass wir uns den Ort Vernet le Bains zu Fuß anschauen wollen.

Uns ist dabei aufgefallen, dass das ganze Dorf mit wunderschönen Blumenampeln und Pflanzkästen geschmückt ist.

Auf dem Weg zur Kirche, die auf einem Hügel mitten im Dorf steht, kamen wir an kleinen Gärten vorbei,

in denen viele Arten von Blumen zu sehen waren, wie auch diese Passionsblume.

Die Kirche hatte zwar geschlossen, aber wir konnten uns den Garten, der sich neben dem Gebäude befand, besichtigen.

Es war insgesamt sehr gemütlich in Vernet le Bains und man kann dort mal richtig gut entspannen.

Die kleinen Geschäfte laden zum Stöbern ein.

Nun heißt es aber "Abschied nehmen" von Vernet le Bains und neuen Zielen entgegen zu reisen.

 

18.09.2010

Unsere nächste Station mussten wir leider ausfallen lassen,

da der Campingplatz leider schon die Saison beendet und deshalb geschlossen hatte.

Wir fahren weiter zu unserer nächsten Station,

dem berühmten Bade-, und Kurort "Bagnères-de-Luchon".

Bagnères-de-Luchon liegt inmitten der französischen Pyrenäen,

südlich von Montréjeau und Saint-Gaudens nahe der spanischen Grenze

und hat ca. 2600 Einwohner.

Auch hier ist alles auf den Wintersport ausgerichtet, aber es ist auch ebenso eine Ortschaft,

durch die sich jedes Jahr die Tour de France zieht.

In der Hauptgeschäftsstr. findet man kleine Geschäfte, die ihre regionalen Produkte anbieten.

Und am Ende der Straße befindet sich das große Kurhaus mit dem Bad und dem Kurgarten.

Der Campingplatz befindet sich etwa 3km außerhalb des Ortes und ist sehr schön und großzügig angelegt.

Auch ein Swimming-Pool ist auf dem Platz vorhanden.

 

19.09.2010

Da wir in unseren Recherchen zu der Pyrenäenreise immer wieder vom Col de Tourmalet gehört haben, war es klar,

dass wenn wir schon einmal so nah an dem Pass waren, wir auch einen Abstecher dorthin unternehmen werden.

Und so führte uns der Weg durch zahlreiche kleine Bergdörfer

und über so machen Pass, der dann bei dem klaren Wetter einen wunderschönen Ausblick auf die Bergwelt frei gab.

Vom Col d´Aspin hatten wir unseren ersten Sichtkontakt mit dem Pic du Midi, an dessen Flanke sich der legendäre

Col de Tourmalet befindet. Oben auf dem Gipfel, in über 2800 m Höhe befindet sich das große Observatorium.

An der Passhöhe des Col d´Aspin bekamen wir dann auch den ersten Gänsegeier in freier Natur zu sehen.

Es war sehr beeindrucken, wie groß dieser Vogel ist und mit welcher Leichtigkeit er, ohne Flügelschlag, durch die Lüfte schwebt.

Natürlich ist diese Gegend das Eldorado für die Radfahrer, verläuft doch über diese Pässe eine der interessantesten

Etappen der Tour de France. Immer wieder begegnen einem auf den Straßen die ehrgeizigen Radler und nach dem

 wir die Strecke mit den Mopeds abgefahren sind, kann ich nur sagen, dass ich von deren Leistung tief beeindruckt bin.

Der Aufstieg zum Tourmalet führte uns durch weite Täler und durch riesige Skigebiete und

hinter jeder Kehre bekam man eine neue Ansicht der atemberaubenden Bergwelt geboten.

Wem das noch nicht reicht, der kann mit der Seilbahn zum Gipfel des Pic du Midi fahren.

Dieses ist wohl einer der meistfotografierten Radfahrer der ganzen Region.

Jeder der die Strapazen durch gehalten, und sich den Weg zur Passhöhe erstrampelt hat,

der lässt sich vor diesem Denkmal fotografieren.

Keinerlei Absperrungen und keine Leitplanken an den Abgründen, in Deutschland wohl undenkbar.

Und dann dieser Ausblick, an dem man sich nicht satt sehen kann. Hier fühlt man sich dem Himmel ganz nah.

Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man von hier oben in das Tal schauen kann und sich dabei fast wie ein Vogel fühlt.

Wir kamen mit den Motorräder schon recht nah an die Beobachtungsstation heran, doch dann war leider der Weg gesperrt.

Und so ging es zurück zum Passscheitel, wo wir erst einmal eine Pause machten.

Wir machten noch einen kleinen Abstecher und fuhren einmal die Westrampe hinab.

Auf dem Rückweg sahen wir dann über den Gipfeln wieder Geier kreisen und wir entschlossen uns, näher heran zu fahren.

Es ging über Schotterwege bis kurz vor der ersten Bergstation der Pic du Midi Seilbahn,

von wo aus man diese wunderschönen Tiere beobachten konnte.

Der Ausblick war, wie überall hier oben, traumhaft schön und es bot sich ein beeindruckendes Panorama.

Dort oben ist die Bergstation der Seilbahn und etwas unterhalb war das Nest der Geier, in dem sich 2 Jungtiere befanden.

Solch eine Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und so beschlossen wir,

dass ich näher an das Nest heran klettern werde, um ein paar Fotos von den Tieren zu machen.

Auch auf dem Weg dort hinauf gab es immer wieder tolle Ausblicke ins Tal und auf die angrenzenden Gipfel.

Und hatte ich die Vögel endlich wieder vor mir. Ich war bis auf etwa 40 Meter an das Nest heran gekommen.

und konnte nun meine Fotos aus unmittelbarer Nähe machen.

Mittlerweile ist es auch am Tourmalet recht voll geworden und die Ausflügler nutzten noch einmal das herrliche Wetter,

um die Sonnenstrahlen zu genießen.

Meine Aufmerksamkeit widmete ich allerdings den großen Vögeln.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz, lief uns dann noch eine kleine Gruppe Lamas über den Weg,

die seelenruhig am Straßenrand die trockenen Grashalme abgraste.

 

20.09.2010

Als wir heute morgen aus dem WoMo schauten und den herrlich blauen Himmel sahen,

beschlossen wir, dass wir uns de Lac d´Oó anschauen werden.

Es ging wieder über die Gebirgsstraßen und durch die kleinen Ortschaften,

bis zu dem WoMo-Stellplatz unterhalb des Hochgebirgssee´s Lac d'Oô.

Die Motorräder wurden auf dem großen Parkplatz abgestellt und schon ging es bergauf.

Hier ein herrlicher Blick auf den Stellplatz, der direkt an einem kleinen See liegt.

Wir kraxelten gut eine Stunde lang, an steilen Hängen und zwischen dichtem Pflanzenbewuchs, den Berg hinauf,

bis wir bemerkten, dass wir auf diesem Weg nicht zum Lac d'Oô gelangen können.

Also beschlossen wir, es noch einmal an einem anderen Tag zu versuchen.

Da uns bei der Kletterei sehr warm geworden war, erfreuten wir uns umso mehr an der kleinen Erfrischung,

in dem kühlen Nass, des vorbei plätschernden Gebirgsbaches.

Danach ging es, erfrischt und mit einem Crossaint gestärkt, über einige Pässe

und in zahllosen Schleifen und Kehren, in Richtung Saint Bertrand de Comminges.

Uns beeindruckten immer wieder die Rinderherden, die überall, völlig autonom, umher laufen können.

Es gibt keine Zäune und keine Gatter und trotzdem bleiben die Tiere in ihrer Region.

Wenn man genau hinschaut, kann man die Rinder auf der Kuppe des Berges erkennen.

Saint Bertrand de Comminges, und mitten im Ort erhebt sich auf einer Anhöhe die

Notre-Dame de Saint-Bertrand-de-Comminges

Um den Ort herum gibt es einige Parkplätze und man kann von dort gemütlich durch die kleinen Gassen zur Kirche spazieren.

In der Kirche sind einige Sehenswürdigkeiten, die wir uns in aller Ruhe angeschaut haben.

Das Dörfchen rund um Notre-Dame de Saint-Bertrand-de-Comminges ist aufgeräumt und macht einen gemütlichen Eindruck,

aber ich vermute, dass hier in der Hauptsaison mehr Volk unterwegs ist.

Auf dem Rückweg begegneten uns wieder die vielen freilaufenden Kühe,

die nach einem kräftigen Schluck aus dem Weiher einfach weiter dem Leittier hinterher liefen.

Dort sind wir gerade hergekommen.

 

21.09.2010

Heute Morgen war der Himmel mit dicken Wolken verhangen und wir ließen unsere Mopeds erst einmal stehen.

Gegen Nachmittag klarte das Wetter dann doch noch ein wenig auf

und wir machten einen kleinen "Ausritt" auf den "Hausberg" des Ortes Bagnères de Luchon.

und an den großen Wasserfall im Vallée du Lys.

 

22.09.2010

Wie die Wetterfrösche es vorher gesagt hatten, war am nächsten Tag die Bewölkung wie weggeblasen

und so konnten wir wieder eine größere Runde einplanen.

Und da es heute in die abgelegeneren Gebiete gehen sollte, packte ich auch wieder das Navigations-und das GPS-Aufzeichnungsgerät mit

ein. Sehr wichtig ist es aber, dass man auf jeden Fall noch eine Land-und Straßenkarte mit dabei hat,

denn versagt einmal das Navi und man ist weit ab von seinem Lager, dann hilft einem die Papierkarte den Rückweg zu finden.

In dem Buch "Mit dem Wohnmobil durch die Pyrenäen" fragt der Autor,

wohin dieses Schild wohl führen könnte. Wir wissen es jetzt! ;-)

Weiter ging es über Pässe und durch weite Täler

und immer wieder veränderte sich das eindrucksvolle Aussehen der Landschaft.

Hier oben sahen wir, in einem Skigebiet, eine Flugplatz-Landebahn, die an einen Berghang gebaut war

und die Sportflugzeuge mussten die Piste von unten her anfliegen, um dann bergauf zu landen.

Aber auch die Geier und die wilden Hunde haben am Wegesrand ihre Spuren hinterlassen.

Die Berge verwandelten immer wieder ihren Anblick und so sah es manches mal aus, als seinen sie mit grünem Samt überzogen.

Ein schönes Plätzchen für die Sommermonate

und dabei hat man dieses tolle Panorama vor der Haustüre.

Am Abend holt der Landwirt seine Kühe mit Hilfe der Hütehunde wieder auf seinen Hof.

Diese 3 Damen hielten am Straßenrand wache.

Das kleine Dörfchen Arreau ist auch eine Ortschaft, durch die die Tour de France ihren Weg zieht.

Dann ist es aber bestimmt nicht mehr so verschlafen, wie jetzt im September.

Auf dem Rückweg machten wir noch eine Schottereinlage und hatten richtig Spaß dabei

und machten noch einmal einen Aufstieg zu unserem Hausberg, zu dem Skizentrum "Superbagnères".

die große Hotelanlage veranschaulich recht gut, was hier wohl in der Winterzeit los sein wird.

Man ist hier oben auf ca. 1800 m Höhe und hat einen atemberaubenden Blick auf das Massiv des "Aneto",

welcher mit 3404 Metern der höchste Berg der Pyrenäen ist.

 

23.09.2010

Heute wollen wir den Aufstieg zum Lac d´Oó noch einmal versuchen.

Der Himmel ist bewölkt und es ist heute nicht mehr so warm.

Der Weg ist sehr anstrengend und es begegnen uns natürlich auch wieder viel Kühe.

.

Als wir endlich, nach vielen Kehren und noch mehr Höhenmetern, der See liegt auf über 1500 m Höhe, oben am See ankamen,

waren wir froh, dass es nicht so warm war. Wir machten erst einmal eine Verschnaufpause

und schauten interessiert dem Piloten des Helikopters zu, der hier einige Transportflüge machte.

Der See liegt in dem Tal wie ein riesiges Auge und am gegenüberliegenden Ufer ergießt sich der etwa 250m hohe Wasserfall.

Das Wasser ist klar und hat bei Sonnenschein und blauem Himmel bestimmt eine sehr schöne Färbung,

was wir allerdings bei dem bewölkten Himmel nicht sehen konnten.

Direkt am See ist auch eine bewirtete Hütte, an der man einige Kleinigkeiten zur Erfrischung und zur Stärkung kaufen kann.

Nach einer angemessenen Pause machten wir uns dann wieder an den Abstieg.

Man läuft, je nach Kondition, ca. 1-1,5 Stunden hinaus und etwas weniger den Weg hinunter.

Der Weg ist in beiden Richtungen sehr beschwerlich, da er in vielen Kehren, auf losem Gestein und über hohe Felsstufen

recht steil nach oben führt.

Bei dem Örtchen "Oó" konnte man in der Saison auch Esel mieten,

doch wir vertrauen da lieber unseren eigenen Bergziegen.

 

24.09.2010

Heute war der Tag gekommen, an dem wir unser Lager auf die spanische Seite der Pyrenäen verlegen wollten.

Als Ziel hatten wir uns einen kleinen Campingplatz nahe der Stadt "Ripoll" ausgesucht.

Um dort hin zugelangen, musste unser WoMo erst einmal ganz kräftig den Anhänger

zu dem 2072 m hohen Port de la Bonaigua hinauf ziehen.

Dort oben war es eisig kalt und Gitte machte erst einmal ein Tänzchen um sich auszuwärmen

und das Blut wieder in Schwung zu bringen.

Von der Passhöhe

ging es dann recht schnell und steil wieder den Berg hinunter und an mehreren Stellen waren Kiesbetten angebracht,

die man bei einem Ausfall der Bremsanlage, als Notbremse benutzen kann.

Auch die Bremsen von unserem Duc haben mächtig gestunken, aber das war vorbei, als das Gefälle wieder nachließ

und sich die Straße in leuchtendgrüne Landschaften erstreckte.

 

25.09.2010

Wir haben in Spanien einen schön gelegenen Platz gefunden.

 Es war Wochenende, der Platz war voll und hier waren alle Camper auf die Pilzsuche eingestellt.

Wir zogen es allerdings vor, die Gegend und die in endlosen Radien verlaufenden Straßen auszukosten.

Allerdings musste man schon sehr verhalten fahren, da es in den Waldgebieten nur so von Pilzsammlern wimmelte.

Das Städtchen "La Pobla de Lillet", quirliges Örtchen an einem Flüsschen.

Hier gab es zum Glück eine Tankstelle, denn so langsam war es nötig, die Mopeds mit Brennstoff zu versorgen.

Hier konnte man Waren aus der Region bekommen und die Auswahl war sehr groß.

In der vergangenen Nacht ist die Außentemperatur auf 2,8°C abgesackt

und so konnten wir auch auf den Gipfeln der hohen Berge den ersten Schneefall erkennen.

So schön wie die Sonne auch geschienen hat, es war saukalt hier oben und da wir nur unsere

Sommerkleidung angezogen hatten, sind wir doch lieber wieder in die Täler gefahren.

Jetzt am Wochenende waren auch einige weitere Motorradfahrer unterwegs

und da die Straßen in den Pyrenäen einen super guten Grip haben, war man auch recht zügig bei der Sache.

Vor dem Camping, beim Dorf Saint Jaume de Prontanyá, machten wir noch einmal eine kleine Pause

und schauten uns etwas in dem kleinen, verschlafenem Ort um.

 

 

26.09.2010

Da es nun auch über Tag immer kälter wurde, was an dem aufgezogenen Nordwind lag, haben wir den Entschluss gefasst,

an die Mittelmeerküste zufahren und die letzten Urlaubstage am Meer zu verbringen.

Und so ging es ein letztes Mal über eine Passstraße

und durchs Hochgebirge

und wir genossen noch einmal diese unvergesslichen Ausblicke auf die atemberaubenden Bergketten

und verabschiedeten uns mit einem letzten Blick auf das Canigou Massiv, an dem wir nun wieder vorbei kamen.

 

27.09.2010

Heute wollen wir uns den Wohnort des berühmten Malers, Salvatore Dalí, anschauen

und dazu über die Küstenstraße zu dem spanischen Ort Cadaqués fahren.

Nach gut 2 Stunden fahrt kamen wir in der Bucht von Port Lligat an.

Hier hatte sich Salvatore Dalí zu Lebzeiten sein kleines Paradies aufgebaut.

Hinter einer hohen Mauer konnte er in Ruhe und Abgeschiedenheit seinem künstlerischen Werken freien Lauf lassen.

Viele seiner Kunstwerke zeigen Teile dieser einprägsamen Landschaft,

die ihn immer wieder zu neuen Bildern inspirierte.

und man findet hier immer wieder Bestandteile seiner Gemälde, wie z.B. den weißen Brunnen

und das Boot mit dem darin wachsenden Baum.

Auch der Kutter, mit dem er zusammen mit seiner Frau "Gala", zum Baden in die abgelegenen Buchten fuhr,

liegt noch an dem kleinen Kai vor seinem Haus.

Immer wieder kam man einen kleinen Blick in den ehem. Garten des 1989 verstorbenen Künstlers machen.

Hier in Port Lligat scheint es, als sei die Zeit seid Dalís Tod wirklich stehen geblieben.

 

28.09.2010

Da am Vortag, auf dem Rückweg von Dalí´s Bucht, der Motor meines Zweirades einen Schaden abbekommen hat,

wollen wir heute einen Badetag einlegen.

Kein Problem, denn direkt hinter dem Campingplatz beginnt ein kilometerlanger Sandstrand, der fast ausschließlich für uns da ist.

Egal wohin man schaut, wir sind so gut wie alleine an dem Strand.

Da heißt es dann nur noch "Runter mit den Klamotten" und ab ins kühle Nass.

Gitte zog es vor, sich in der Sonne zu baden

während ich mich in den Fluten treiben ließ.

Und nach dem ausgiebigen Bad musste der Mann ein kleines Nickerchen unter Palmen abhalten.

 

29.09.2010

Bevor der Urlaub zu Ende geht und wir wieder den Heimweg antreten müssen, wollen wir aber noch einmal nach Figueras,

die spanische Stadt, in der Salvatore Dalí sein großes Museum aufgebaut hat.

Das "Teatre-Museu Salvatore Dalí" ist mitten in der Altstadt von Figueras und

es versteckt sich ein wenig zwischen den angrenzenden Wohnhäusern.

Geht man dann durch eine kleine Gasse neben dem Museum, so kommt man zum Haupteingang,

an dem schon einige Kunstwerke zu bestaunen sind.

Hier im Inneren des Hauses findet man an allen Ecken etwas skurriles, oder surreales von Dalí Kunstwerken.

Man darf in diesem Museum die Werke des Künstlers fotografieren, allerdings nur ohne das Blitzlicht zu benutzen.

Hier nun ein paar seiner Werke.

Der Blick an die Decke des Lichthofes.

Hier die Frage:

Was verbirgt sich hinter dem Bild?

Die Antwort:

Wenn man das Bild mit dem nötigen Abstand sieht, kann man ein Porträt des

amerikanische Präsidenten Abraham Lincoln erkennen.

Je größer die Entfernung, umso deutlicher das ehemalige Staatsoberhaupt.

Dieses Bild ist ein dreidimensionales Kunstwerk,

denn man befindet sich ein einem Zimmer und der Kopf ist aus Möbeln und anderen Assesoirs zusammen gestellt.

Wenn man etwas zur Seite geht, kann man die Einzelheiten gut erkennen.

Hier ein Selbstbildnis des Künstlers.

 Das Bild, "Leda Atomica" aus dem Jahr 1949, zeigt hingegen eines der vielen Gemälde,

die Dalí von seiner Frau gemacht hat.

Um noch einmal einen gebührenden Abschied von der tollen Küstenlandschaft zu nehmen,

haben wir den Rückweg zum Campingplatz über die Küstenstraße gewählt.

Und zum Abendessen gab es dann den französischen Nationalvogel mit nur einem Bein,

ein ganz frisches Baguette und dazu ein schönes kühles Bier.

Und am Baum nebenan gab es frisch gefallene Tannenzapfen zum Abendessen.

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So, das war ein kleiner Überblick, über unsere diesjährige Spätsommerreise.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Monika und Achim

für die vielen hilfreichen Tipps und Vorschläge bedanken, ohne die unsere

Tour de Pyrenees

bestimmt ein wenig planloser verlaufen wäre.

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Wir haben insgesamt 3600 km mit dem Wohnmobil und 1400 km mit den Motorrädern zurückgelegt.

Wie viele Höhenmeter wir auf und ab durch die traumhafte Bergwelt wir gefahren sind,

können wir beim besten Willen nicht sagen, es waren auf jeden Fall eine ganze Menge.

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Wir würden uns freuen, wenn euch dieser Fotobericht gefallen hat. Vielen Dank für das Interesse.

Falls ihr Fragen zu unserer Reise haben solltet, könnt ihr diese gerne, per eMail, an uns richten.

Wer Interesse an den GPS-Tracks haben sollte kann diese, in verschiedenen Formaten, per eMail bei mir anfordern.

Natürlich kostenlos.

Hier geht es zu unserem   Gästebuch  und wir würden uns über einen Eintrag von Dir sehr freuen.

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Bleibt uns nur noch mit zuteilen, dass auch die Rückfahrt pannenfrei verlief und nur in Lyon ein kleiner Stau den

Verkehrsfluss zum Stillstand brachte.

Vielleicht noch ein paar Worte zu unseren technischen Hilfsmitteln und Aufnahmegeräten:

Die Fotos wurden mit einer Canon Powershot SX 10 IS,

einer Powershot G7 und einer Casio Exilim EX Z500 gemacht.

Für die Aufzeichnung unserer Strecken und somit für die GPS-Daten

benutzten wir einen Wintec WBT 201 GPS-Tracker.

In Sachen Navigation vertrauten wir uns sorglos einem Navigon 4350 max (am Motorrad)

und einem Pioneer Avic X 1 R (im Wohnmobil) an.

Das Kartenmaterial ist aus dem Verlag "Reise Know How"  Pyrenäen 1 : 250 000

Auf den Campingplätzen konnten wir immer unsere ACSI-Card einsetzen

und lagen bei durchschnittlichen 15 € pro Übernachtung.

Lediglich ein spanischer Campingplatz hat die Karte nicht akzeptiert und forderte 25 € p.N.

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